Januar 31

Extremcaching – eine Problemverlagerung?

11  Kommentare

In den letzten Tagen liest man häufiger von einer neuen Geocaching Plattform die sich Extremcaching nennt.

Das sich Geocaching in den letzten Jahren grundlegend gewandelt hat dürfte nur den wenigsten entgangen sein. Es gibt inzwischen sehr viel mehr Geocacher und damit einhergehend auch viel mehr Verbote. Da liegt es auf der Hand, das sensible Geocaches wie z.B. Lost Places einfach auf eine andere Plattform ausgelagert werden.

Meiner Meinung nach ist das allerdings nicht zielführend und führt mit sehr großer Wahrscheinlichkeit zu noch mehr Verboten. Es gibt in Deutschland nun mal Gesetze und Regeln an die man sich halten muß. Dazu gehört in erster Linie Privatbesitz auf dem der überwiegende Anteil der Lost Places liegen dürfte.

Lost Place

Bei einer Einzelperson die dort beim fotografieren erwischt wird, dürfte kaum einer etwas sagen. Beim Geocachen passiert es aber dennoch sehr häufig das sich ganze Horden einfinden und sich aufführen wie die Axt im Walde was zahllose Beispiele untermauern.

Zudem kann ich den Sinn einer solchen Plattform nicht verstehen. Es gibt sehr viele Urban Explorer Seiten auf denen Lost Places gefunden werden können. Warum muß das Rad also neu erfunden werden? Nur wegen der Gummipunkte? Auf http://www.gocacher.de ist dazu auch schon eine heiße Diskussion entstanden.

Was haltet ihr davon? Sind solche Seiten unserem Hobby dienlich, oder beschleunigt das weitere Schlagzeilen und Verbote? Ich zumindest bekomme Bauchweh wenn ich die Beschreibung auf der Seite lese:

Extremcaching.de ist eine Geocache-Listing Seite. Kein Firlefanz, nur Features. Offen für ALLE.
Keine Reviewer, keine Kontrolle, keine Zensur, keine Gummipunkte. Geocaching in seiner reinen Form wie vor 10 Jahren.
Ruinen, Fabriken, Bunker, Höhlen, Bergwerke, Bäume, Felsen – das volle Programm.
Quelle: http://www.extremcaching.de

Update: Nun hat auch JR849 etwas dazu gebloggt.
Update 2: Geocacher aller Länder, vereinigt euch – Ein Artikel mit Neuigkeiten von der Jagd & Hund. Passend zum Thema


Tags

extremcaching, lost place, verbote


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  • Das es solche Seiten geben wird, ist seit langem klar. Ob Sie dem Hobby letztendlich schaden oder nutzen, wird von den Usern abhängen. Solange ein auf dieser Seite gelisteter LP-Cache nur ein paar mal im Jahr gesucht wird, wird das vermutlich keinerlei Auswirkungen auf das Hobby haben. Wenn die Userzahl aber stark ansteigt und sich zudem Cacher auf die Suche machen, denen es nicht um den Ort geht sondern um Punkte, Statistiken, Wettbewerbe oder sonstigen Unfug, dann wird die Besucherzahl irgendwann so groß, dass zwangsläufig Probleme entstehen. Bislang sehe ich die Gefahr aber nicht. Einem Großteil der Geocacher geht es um die von G$ vergebenen Punkte. Wenn´s keinen Punkt dafür gibt, gehen sie nicht mal aus dem Haus, warum also sollten sie stundenlag durch vermüllte, staubige Gebäude kriechen, wenn´s am Ende nur ne Dose als Belohnung aber keinen G$-Punkt dafür gibt?

  • Seltsam finde ich dabei, das schon auf der Startseite von „Geocaching in seiner reinen Form wie vor 10 Jahren“ die Rede ist. Wenn ich die Sache richtig einschätze, dann ist diese reine Form eher das Geocaching bei dem es raus in die Natur geht, wo der Weg das Ziel ist. Und nicht etwa vertikale Leitplanken oder das illegale Betreten von Privatgelände. Besonders problematisch an dieser nicht nachvollziehbaren Sichtweise ist jedoch, das diese Behauptungen von jedermann als erstes beim Besuch auf der Seite wahrgenommen werden und damit den Eindruck hinterlassen, das die etablierten Plattformen nicht Spielzeug sind, echtes Geocaching entgegen aller anderen Behauptungen aber eben doch vorwiegend darin besteht, Hausfriedensbruch zu begehen.

    Dieses Projekt hat dem Geocaching also einen Bärendienst erwiesen. Anstatt einfach „zu machen“ und das ohne Werbetrommel, sorgt man hier gezielt dafür, das auch der allerletzte Kritiker, Grundbesitzer, Jäger, whatever wunderfeine Argumente an die Hand bekommt, wenn er mal wieder geocachingfeindliche Lobbyarbeit leisten will.

  • Ich begrüße auch diese Alternative zu GC.com und wünsche der Plattform viel Erfolg und ein langes (online-) Leben!
    Wie schon gesagt glaube ich nicht, dass diese Caching-Seite überlaufen wird – wie auch andere Plattformen (OC.de, Navicaching, usw.) nicht ansatzweise den Traffic haben wie die Seite aus Seattle. Und das ist gut so!
    Denn wie schon die EAV besang: „Zuviele Jäger sind der Hasen Tod.“
    Je weniger Cacher sich an kritischen Orten aufhalten – desto besser! Denn dadurch sinkt die Gefahr beobachtet oder ertappt zu werden, was wiederum positiv für das Geocaching an sich ist.

    Was mich allerdings ein wenig verwundert und auch in seiner Außenwirkung beängstigt ist der Name des Portals. Bei „Extrem Caching“ denkt man leicht an „extrem gefährlich“ und „extrem illegal“. Ob das so gewollt ist?

    Ärgern tut mich jetzt aber auch das hier eingangs gezeigte Foto. Was soll das sein? Ein ehemals gut gepflegter LP, der nach einem Dutzend Statistikcacher nun so aussieht?

    Wir sollten nicht noch selber Feindbilder aufbauen und bedienen. Das machen die feindlichen Muggels schon zur Genüge.

  • Ich kann mich Schrottie nur anschließen.

    Wenn schon eine Extra-Plattform für LPs, dann bitte ganz still und heimlich im Hintergrund. Und vor Allem: Kontrolliert!
    Durch die massive ‚Werbung‘ haben sich die Betreiber nur selber schon jetzt auf Platz 1 der behördlichen ‚Watchlist‘ geschossen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis es dort knallt.

  • Na super, da haben dann die Leute die auf Umwelt- und Eigentumschutz pfeifen eine eigene kleine Plattform mit der sie unser aller Hobby in Verruf bringen können.

    Danke dafür.
    NICHT!

  • Ich kenne den Betreiber zwar nur flüchtig, aber der streut sicher extra Werbung um mehr Anhänger bekommen und sein Ego zu pushen. Der schaut tägich in die Statistiken und findet sich Cool. Die Zahlen sind dem sicher wichtiger als die Caches und Owner.

  • @Naturcacher
    Der älteste Log, den der Betreiber dieses ominösen Portals vorweisen kann ist aus dem Jahre 2001. Kannst du einen älteren Account vorweisen? Nein?
    @Zauberlehrling
    Du kennst mich also? Woher denn? Ich kenne dich nämlich nicht. Und die, die mich kennen würden garantiert nicht solche Märchen über mich schreiben.

  • Ich denke solche „Special“-Seiten sind kontrakproduktiv.

    Jedes Hobby, jeder Sport, jede Freizeitbeschäftigung die über die Zeit in den Fokus der Öffentlichkeit gelangt und ab einem gewissen Grad ein beschleunigtes Wachstum erlebt muss sich früher oder später selbst regulieren oder wird eben reguliert.

    Das Problem ist auch gar nicht gc.com, sondern wir Cacher selbst. Denn es gibt leider viel zu viele, die sich absichtlich (eher mehr) oder unwissentlich (eher weniger) über Regeln hinwegsetzen. Außerdem gibt es auch noch diejenigen, die GC als „Untergrundhobby“ begonnen haben und die Auseinandersetzugn mit der Öffentlichkeit scheuen.

    Anstatt gemeinsam dafür zu sorgen und vor allem daran mitzuarbeiten, dass unser Hobby auch mal vorurteilsfrei akzeptiert wird, werden dann solche Projekte gestartet, dafür auch noch massiv getrommelt und damit wie schon andere geschrieben, GC insgesamt wieder ein schlechtes Licht gerückt. Auf diese Weise werden nämlich all die Vorhalte die viele gegenüber GC haben, voll bestätigt.

    Wir, bei BadenGeoCaching.de, haben uns entschieden NICHT darüber zu berichten, denn solche Seiten verdienen keine Aufmerksamkeit.

    Mit badischen Grüßen,

    webmicha

  • Und ich glaube dass es genau sicher Seiten braucht.

    Geocaching ist im Wandel und das ggf. auch mit schmerzhaften Folgen.

    Aber das was Gc.com (besser: einzelnen Reviewer) geht überhaupt nicht.

    Es wird teilweise einfach nen Cache dichtgemacht weil er angeblich gegen irgendwelche Gesetze verstößt.

    Mein lieblingsbeispiel ist ein Cache der an einer Ruine liegt welche in einem Naturschutzgebiet liegt. Dieser wurde zugemacht obwohl ein weg zum Cache führt und dieser nicht zu verlassen ist. Auch gehen dort Massen an Spaziergänger vorbei. Aber es sind ja IMMER die Bösen cacher die die Natur zerstören. Grund fürs zumachen: liegt in einem nsg

    So lange die Reviewer sich nicht die Mühe machen (ja ja ich weiß die machen das ehrenamtlich, aber wenn man so ein Amt übernimmt dann muss man halt auch die entsprechende Arbeit machen) sich die caches vernünftig anzusehen bevor diese durch die Reviewer veröffentlich werden sondern diese irgendwann einfach dicht machen, verstehe ich jeden der seine caches auf einer anderen Plattform veröffentlicht.

    Gruß

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