Heute gibt es eine kostengünstige Anleitung wie man ohne Makroobjektiv Makroaufnahmen machen.
Kleine Objekte ziemlich groß abbilden. Um das geht es heute. Makrofotografie wird oft bei Insekten eingesetzt. Aber auch andere Dinge können detailliert dargestellt werden.
Wer so wie ich, einige Spielarten der Fotografie erst mal ausprobieren möchte, kauft sich nicht gleich Profizubehör.
Makrofotografie mit dem Retroadapter
Zum Makrofotografie probieren reichen schon knapp 10€. So viel kostet nämlich ein Retroadapter*. Dieser wird auch Umkehrring genannt. Damit lässt sich das Objektiv verkehrt herum auf die Kamera anbringen. Es gibt unterschiedliche Durchmesser und natürlich auch unterschiedliche Adapter für die verschiedenen Kamerahersteller.
Dieses Bild wurde mit einem 18 – 55mm Kitobjektiv von einer Canon EOS 350D gemacht.
So ein Retroadapter ist sehr günstig, hat aber natürlich auch Nachteile. Die Blende lässt sich nur über einen kleinen Umweg einstellen und der Autofokus funktioniert auch nicht.
Blende mit Retro Adapter einstellen
Zunächst muss das Objektiv richtig herum auf die Kamera angebracht werden. Die gewünschte Blende wird eingestellt. Dann wird auf die Abblendtaste gedrückt und bei gedrückter Taste das Objektiv abgenommen. Dann ist die eingestellte Blende „gespeichert“. Nun kann das Objektiv mit dem Retroadapter angebracht werden.
Makrofotografie mit Zwischenringen
Eine andere, etwas elegantere Möglichkeit, sind Zwischenringe. Diese ermöglichen das Einstellen der Blende und der Autofokus funktioniert auch. Wobei das manuelle fokussieren in der Makrofotografie sinnvoller ist. Am besten mit Bildschirmlupe. Somit lässt sich die optimale Schärfe einstellen.
Die Zwischenringe* liegen so um 30€. Gemessen am Preis für ein Einsteiger Makroobjektiv* immer noch sehr günstig. Die haben auch den Vorteil das sie sehr leicht sind. Also ganz praktisch für unterwegs.
Auf dem folgenden Bild könnt ihr die Schärftentiefe zwischen Blende 5,6 und Blende 22 vergleichen. Die Streichhölzer sind 2cm voneinander entfernt. Die Schärfentiefe ist also nicht gerade üppig.
Nicht unerwähnt bleiben sollte auch das Licht. Solche Distanzringe und auch das umgekehrte Objektiv am Retroadapter schlucken massig Licht. Es sollte also sehr hell sein oder die Verschlusszeit entsprechend angepasst werden.


Hier seht ihr die Zwischenringe mit dem Canon EF-S 18-135mm 1:3,5-5,6 is USM Objektiv*.
In dieser Kombination wurde auch folgendes Bild von einem Junikäfer gemacht.
Fazit
Zum ausprobieren der Makrofotografie eignen sich der Retroadapter und auch die Distanzringe sehr gut. Was vielleicht noch empfehlenswert wäre ist ein Makroschlitten*. Dieser ermöglicht eine noch feinere Scharfstellung. Es geht aber auch ohne.
Wer öfters Makroaufnahmen macht, kommt um ein spezielles Objektiv sicherlich nicht herum. Schon alleine wegen der größeren Lichtstärke ist es zu empfehlen.
Macht ihr auch Makrofotografie? Wenn ja, welche Objektive nutzt ihr dazu?
Viele Grüße aus Neu-Ulm
Jochen
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