Wenn mich jemand nach Sehenswürdigkeiten in Neu-Ulm fragt komme ich immer ins grübeln. Mir fällt auch nach längerem überlegen nichts ein, außer Teile der Bundesfestung.
Viele Bauwerke der Bundesfestung Ulm gibt es auf der bayrischen Seite ohnehin nicht mehr. Schlichtweg arrogant ist es das man nun wieder eines davon abreißt obwohl man lange vorher von dessen Existenz gewusst hat.
Konkret geht es um die Eisenbahndurchfahrt die vom Festungsverein schon lange zuvor dort vermutet wurde. Diese wurde nun für Dokumentationszwecke freigelegt um dann abgerissen zu werden.
Da wird ernsthaft überlegt wie man Neu-Ulm touristische aufwerten könnte und entfernt einfach schon vorhandenes. Statt dessen wird die Stadt mit „architektonischen Meisterleistungen“ (Schuhschachteln aus Beton) zugepflastert. Ehrlich mal, wen möchte man damit anlocken? Touristen? Kann ich mir nicht vorstellen.
Näheres zum ganzen Thema gibt es auf folgenden Seiten:
- Nicht erhaltenswert? Beitrag vom Bayrischen Fernsehen
- Förderverein Bundesfestung Ulm e.V. – Vorausgesagte Eisenbahndurchfahrt freigelegt
Ulm geht mir ihren alten Bauten wesentlich intelligenter um als Neu-Ulm.
Wohl wahr. Die Eisenbahndurchfahrt hätte es verdient erhalten zu werden.
Allerdings hat die Stadt NU schon vor 5 Jahren die Denkmalschutzbehörde in München ausgeschaltet, nachdem sie damals beim Vorstellen der Bauvorhaben sagten, es würde wohl der ein- oder andere Mauerrest aus Festungszeiten zum Vorschein kommen… Den Freibrief diese wegzubaggern hat sie damals warumauchimmer bekommen, woraufhin die letzten Jahre von der Caponniere 4 ausRi. Osten sukkzessive sämtliche erhaltene Grundmauern der Escarpe Stück für Stück ohne sie zu erwähnen, wegkamen.
Die Eisenbahndurchfahrt war der letzte Rest. Es war nach Probegrabungen vor einiger Zeit bekannt, daß sie noch im Boden ist. Eingeebnet auf heutiges Niveau wurde sie erst 1932.
Der Förderkreis Bundesfestung hat schon vor 6 Jahren, also noch vor allen Planungsvorhaben, vehement darauf hingewiesen – auch hier leider vergeblich.
Neu-Ulm zerstört die eigene Geschichte. Ohne die Bundesfestung gäbe es ja Neu-Ulm nicht.