Juli 21

Metall ätzen. Eine Anleitung zum selber machen

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In Metall ätzen, das wäre doch etwas. So schwer ist das gar nicht. 

Vor einiger Zeit habe ich unsere Milchkanne mit dem Plotter und etwas Folie verschönert. Nur ist das natürlich nicht allzu lange haltbar gewesen.

Das Design ist teilweise so filigran, das schon stellenweise die Folie abging. Also musste etwas anderes her. Das Freebie von Marc (Weselblog) passt nämlich geradezu ideal auf die Milchkanne.

Damals hat das Ganze noch so ausgesehen:

Nun habe ich ja in der Zwischenzeit schon einiges ausgetestet. Unter anderem auch Metall ätzen. Das geht mit wenig Aufwand zügig. Als erstes Testobjekt hat mein Stockmeißel hergehalten:

Das Ergebnis hat mir hervorragend gefallen.

Heute habe ich dann die Milchkanne in Angriff genommen.

Für alle, die so etwas nachmachen möchten, kommt hier die Anleitung dazu. Es eignet sich für die verschiedensten Metalle.

Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig: Werkzeugmarkierung, Stationen für Geocaches (statt der schnöden Schlagzahlen), Isolierkaffebecher verschönern und so weiter.

Materialien die benötigt werden

Anleitung zum Metall ätzen

Zunächst braucht ihr natürlich ein Logo oder einen Text, welchen Ihr auf das Metall ätzen möchtet.

Wenn ihr einen Plotter habt, ist es ganz einfach.

Aber es geht natürlich auch mit einem Cuttermesser, etwas Klebefolie und Geschick.

Einfach Muh Freebie geplottet

Wenn ihr die Schablone habt, bringt ihr diese auf das Objekt an.

Danach mischt ihr in einem Glas Wasser etwa zwei Teelöffel Kochsalz und verrührt es bis es komplett aufgelöst ist.

Salzwasser Totenkopflöffel

In diese Lösung könnt ihr dann direkt ein paar Wattestäbchen geben. Diese sollen sich gut mit dem Salzwasser vollsaugen.

Dann kann es auch schon mit dem ätzen losgehen.

Ihr klemmt den Minuspol der Batterie mit dem Krokodilklemmenkabel an das Werkstück und den Pluspol an das Wattestäbchen.

Der Pluspol sollte das mit Salzwasser getränkte Wattebäuschen berühren.

Metall ätzen Minuspol Pluspol

Nun berührt ihr nacheinander die Stellen des Metalls welche geätzt werden sollen.

Dabei geht man Schritt für Schritt voran.

Das heißt man hebt das Wattestäbchen immer wieder komplett weg und setzt es erneut auf das Metall auf. Ein “durchfahren“ führt nicht zum gewünschten Ergebnis.

Nach zwei bis dreimal aufsetzen sollte das Wattestäbchen ausgetauscht werden. Das seht ihr auch daran, dass es braun wird.

Achtung

Beim ätzen entstehen durch chemische Reaktionen auch Gase (Chlor). Man sollte also sein Riechorgan nicht direkt darüber halten bzw. das Ganze am besten im Freien durchführen.

Nachdem alle Stellen geätzt wurden, kann die Folie wieder abgenommen werden.

Mit einem Spülschwamm oder je nach Material auch mit einem Stahlschwamm wird die Oberfläche dann noch gereinigt.

Das Ergebnis sieht dann so aus:

Milchkann einfach muh Metall geätzt

Habt ihr so etwas schon mal gemacht oder noch Fragen dazu? Dann her damit? Welche Anwendungsmöglichkeiten fallen Euch noch dazu ein?

Ich wünsche allen viel Spaß beim nachmachen

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Tags

ätzen, etching, metall, plotter


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      Am besten du nimmst ein kleines Stück Messing oder Kupfer unt testest es.

      Viele Grüße

      Jochen

  • Hallo.. interessant und werde ich demnächst Mal versuchen 👍
    Doch auf den ersten Foto ist die Schrift und Kuh richtig gut sichtbar in Schwarz….hast du es noch nachgearbeitet oder ist das nur aufgeklebt?
    Auf den Foto nach der Behandlung ,sieht man das geätzte gut.. nur nicht so schön wie erstes Bild
    Danke im vorraus für Deine Antwort 👍

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